„Für eine gute Ernährung ist es wichtig, auf seinen Säure-Basen-Haushalt zu achten“, höre ich meine Freundin D. sagen.
„Kaffee verhindert eine effektive Verdauung und verlangsamt den Stoffwechsel“, erzählt mir der nächste.
„Früher habe ich mich dermaßen schlecht ernährt, mindestens dreimal die Woche Fleisch“
„Ich teste ja jetzt die Blutgruppendiät“
„…“
Ich kann gar nicht in einigermaßen veröffentlichbare Worte packen, wie sehr mich dieses Gerede nervt. All die professionellen, semi-professionellen und laienhaften Menschen, die mir im privaten Leben oder in den Medien erzählen wollen, welche Ernährung für die Menschheit die beste ist.
Sonst ist in unserer Gesellschaft jeder darauf fixiert wie individuell und einzigartig jeder Mensch ist. In seinem Äußeren, seinen Ideen, seinem Lebensstil. Und ausgerechnet bei der Ernährung soll es ein Grundrezept und ein Allheilmittel für alle geben?
Ich glaube das nicht.
Meiner Oma wurde mit 84 Jahren Zöliakie diagnostiziert. Davor dachte sie, sie hätte einen „Reizdarm“. Jetzt weiß sie, dass sie kein Gluten verträgt, achtet bei ihrer Ernährung darauf und es geht ihrer Verdauung seit 4 Jahren gut. Meine Tante dagegen hat eine Fruktoseunverträglichkeit. Das heißt, sie verträgt kaum Gemüse und Obst (eine halbe Zucchini im Thunfischsalat ist das höchste der Gefühle). Ganz weißes Brot, Nudeln, Reis und Fleisch sind die ideale Ernährung für sie.
Diese beiden Frauen sind direkt miteinander verwandt. Dennoch können sie nicht das gleiche Gericht essen. Und mir will jemand erzählen, welche Ernährungsweise allgemeingültig für die Gesundheit der Menschheit die beste ist?
Ich persönlich glaube, dass jeder Körper Signale aussendet, was ihm guttut und was nicht und dass wir alle eine Menge Geld und Energie sparen könnten, wenn wir einfach ein bisschen mehr auf ihn hören würden.
Das musste mal gesagt werden.
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