Letzte Woche und übers Wochenende war O. ein letztes Mal bei mir auf der Insel und hat seine Sachen geholt. Es war unglaublich anstrengend und hat sich sehr merkwürdig angefühlt.
O. nimmt die ganz Trennungsgeschichte furchtbar mit, viel schlimmer als ich gedacht habe und schlimmer als es sich die letzten paar Wochen am Telefon angehört hat. Einmal pro Stunde wollte er nochmal über alles reden und ist in Selbstmitleid zerflossen und hat mich wahnsinnig gemacht. Irgendwie hatte er wohl die Hoffnung, auf den letzten Drücker doch noch was retten zu können (und das nachdem ich ihm 8 Jahre lang die Chance gegeben hab alles zu retten und richtig zu machen). Ich war kurz davor, ihn umzubringen und habe am Samstag bekanntgegeben, dass ich Fragen und Standpunkte nur noch in schriftlicher Form annehme.
Jetzt ist er endgültig weg und ich gehe durch die Wohnung und finde allenthalben neue Lücken. Es gibt so vieles, was mir jetzt fehlt. Ganz handfeste Dinge, wie z.B. ordentliche Küchenmesser, ein Esstisch und eine Matratze. Aber auch mit O. verbundene Kleinigkeiten werde ich vermissen, wie z.B. sonntags Kaffee ans Bett gebracht bekommen, immer mal ein Blumenstrauß ganz ohne Grund, kreative selbstgebastelte Adventskalender, zusammen neue Weinsorten probieren, eine personifizierte Film-Enzyklopädie oder in Momenten fiesester PMS die Frage „soll ich dir eine Wärmflasche machen, oder lieber ein Bad einlassen?“
Vorbei. Oft gesagt und nun ein Fakt.
Mal sehen, was jetzt kommt.